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#AssassinsCreedShadows

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FAZIT

#AssassinsCreedShadows ist, all dieser Kritik zum Trotz, kein schlechtes Spiel. Es macht Spaß. Zeitweise.

Aber es ist mir ein absolutes Rätsel, worauf die Entwickler*innen bei Ubisoft ihre Lebenszeit verwenden. Die liebevolle Auswahl und Ausgestaltung historischer Szenarien hilft nichts wenn das spielerische Konzept dahinter alles wieder einreißt. Niemand wird ein Gespür für die Bedeutung meditativer Riten in der japanischen Kultur bekommen indem er langweilige Buttonsequenzen drücken muss.

#AssassinsCreed macht damit am Ende leider das Gegenteil von dem, was es will - es vermittelt keine Kultur und keine Geschichte, sondern es bedient sich an den Töpfen gängiger Klischees der Geschichte, der Kultur und des Videospiels an sich.

Mehr als eine 6/10 wird das also nicht. Und davon sind mindestens 4 Punkte für die grafische Darstellung.

Vielleicht wird es wirklich an der Zeit, Ubisoft zu Grabe zu tragen.

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10 - Das Spielkonzept an sich

Last, not least: Was zum Henker will #AssassinsCreed eigentlich sein? Der Name verspricht Assassinen, Meuchelmorde, schleichende Action, Hinterhalte, Angriffe von oben, aus dem Busch, sonstiges.

Stattdessen erhält man einen wilden Mix aus historischem Edutainment, casual Buttonsmashing (jetzt sogar personifiziert durch Yasuke) und einem grindigen Geloote, das absolut keine historische Immersion aufkommen lässt. Ein "Giftiges Katana des Bollwerks" ist nicht nur wahnsinnig generisch, sondern erinnert mehr an aRPGs ala Diablo.

Auch hier muss ich #KingdomComeDeliverance bemühen, wo selbst ein einfaches rostiges Langschwert mehr Charakter hat als jede einzelne Waffe in Assassin's Creed. Weil man damit nicht überschüttet wird (anfangs). Weil die Waffen sich erheblich echter anfühlen. Und weil nicht alles quietschbunt mit Seltenheitsstufen ist, die keinerlei Bedeutung haben.

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9 - Die Steuerung

#AssassinsCreed hat inzwischen in paar Jahre auf dem Buckel. Seit fast 20 Jahren springen, schleichen und morden wir uns durch historische Settings.

Wann genau hat Ubisoft vor, jemals etwas an der Steuerung zu ändern?

Naoe ist 2025 genauso unfähig und dämlich wie Connor im dritten Ableger der Reihe. Meine Güte, was ich mich schon aufgeregt habe dass diese Frau nicht einen Weg lang rennt sondern sich lieber vogelartig auf das kleine Zäunchen nebendran setzt. Oder ich will rasch eine Häuserschlucht durchqueren, ungesehen, werde aber entdeckt, weil das Spiel aus irgendwelchen Gründen an der Stelle nicht hochklettern möchte. Schön auch, dass "Blocken" und "Kletterhaken" auf der gleichen Taste liegen - auch das hat mich schon das ein oder andere Leben gekostet.

Mehr als in jedem anderen Setting erwartet man in Japan doch Geschmeidigkeit, Eleganz, tödliche Präzision.

Halt nicht in #AssassinsCreedShadows. Das sind dann eher Ninjas für Arme.

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7 - Geschichte

#AssassinsCreedShadows fängt sehr storyfokussiert an. Für meinen Geschmack ist der Anfang des Spiels viel zu cutscene lastig und völlig falsch gestaltet - eine Aneinanderreihung von Filmsequenzen, die lediglich von kurzen Momenten unterbrochen wird, in denen ich mit meinem Charakter von A nach B laufen muss. Direkt in die nächste Filmsequenz hinein.

Aber vielleicht war das eben der Versuch, wieder etwas mehr Storytelling ins Spiel zu bringen.

Das funktioniert am Anfang ganz gut. Inzwischen bin ich irgendwo in der Mitte des Spiels und die Geschichte interessiert mich absolut nicht mehr. Die ganze Emotionalität des Anfangs ist längst verflogen, das Ziel, das ich anfangs noch klar Augen hatte, wurde durch eine endlose Masse an persönlichen und Charakterquests dahingespült.

Ich erlebe in #AssassinsCreed eben keine Geschichte. Sondern einen Laufsimulator von Questmarker zu Questmarker.

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6 - Open World

Ubisoft kennt nur noch ein einziges Spielkonzept: gigantische Open World Spiele. Was anfangs beeindruckend war scheitert heute an sich selbst - und erklärt auch den Niedergang dieses einst recht einflussreichen Publishers.

Erstens ist die Spielwelt von Assassin's Creed unfassbar langweilig und leer. Klar, sie sieht hübsch aus, da laufen Figuren rum, es ist auch nett wenn man plötzlich über wilde Terrakotta-Statuen im Wald stolpert. Aber im Jahr 2025 strahlt das so viel Lebendigkeit aus wie Olaf Scholz. Der Simulationscharakter des Spiels ist so offensichtlich dass man sich alle andere Versuche einer immersiven Spielweltgestaltung hätte sparen können. Die Figuren sind hölzern, leblos, charakterlos, gesichtslos. Echte NPCs, alleinig dazu gedacht, um sie herum zu schleichen oder sie umzubringen. Das reicht 2025 nicht mehr aus.

Die Welt ist auch schlichtweg zu groß. Viel zu groß. Und bietet keine großen Änderungen. Ich erlebe also x-mal die exakt gleiche Umgebung. Toll.

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5 - Einführung in die Welt

#AssassinsCreed glänzt bei der Schaffung einer (simulierten und rein modellhaften) historischen Repräsentation unterschiedlicher Kulturen. Um den Grad an Immersion so hoch wie möglich zu halten wird viel gespielt - mit Grafik und atmosphärischen Eindrücken, aber auch mit Kulturen und Sprache.

Deswegen ist es absolut stimmungsvoll und richtig, wenn das Spiel an vielen Stellen japanische Begrifflichkeiten und Konzepte verwendet. Alles andere würde massiv stören. Nur wäre es halt schön, wenn diese Konzepte irgendwann auch einmal erklärt würden.

Ich habe von Japan so viel Ahnung wie die meisten Menschen vom Alten Ägypten: ich weiß absolut nüscht. Wenn dann also auf der Karte steht "Kata", dann kann ich vielleicht noch überlegen ob das mit "Katana" zu tun hat? Aber ich weiß nicht, was das eigentlich ist.

Für mich bedeutet "Kata" jetzt einfach "langweiliges Knopfdruckspiel". In Ermangelung einer besseren Erklärung.

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4 - Einführung in die Spielmechaniken

Über die Jahre ist #AssassinsCreed immer komplexer geworden, hat Skillperks eingebaut, diese in Skillbäumen arrangiert. Inzwischen gibt es gleich sechs davon pro Charakter, also insgesamt 12 verschiedene Disziplinen, in denen man sich mittels Fähigkeitenpunkten üben kann.

Dazu kommen allerlei spielmechanische Gadgets, die zusätzlich bei der Schnetzelei helfen sollen.

Blöd nur, wenn die Mechaniken im Spiel gar nicht erklärt werden. Ich sammle seit Spielbeginn irgendwelche komischen "Gravuren", die mir vermutlich im Spiel helfen würden. Aber selbst auf Stufe 24 weiß ich noch immer nicht, was das ist. Weil das Spiel mir schlicht nie erklärt, worum es sich dabei handelt. Dafür werden mir andauernd andere Dinge erklärt, die ich schon lange kenne.

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3 - Charakterwechsel

Als wären diese Minispiele nicht schon enervierend genug hat sich Ubisoft noch einen zusätzlichen Bremser ausgedacht um das Spiel weiter zu verlangsamen. Denn diese Quests sind charakterbezogen. Wenn ich als Naoe also zu einem Kata-Lehrmeister komme, dann sagt sie mir lediglich, der gute Mann würde auf einen Samurai (und somit auf Yasuke) warten. Aber nicht, dass das Spiel eigenständig auf die Idee käme, einfach schnell den anderen Charakter aus dem Hut zu zaubern - nein!

Stattdessen muss ich mühsam ins Menü, von Naoe auf Yasuke umstellen, einen Ladebildschirm abwarten, um dann mit Yasuke... Buttonsequenzen zu drücken.

Was für ein unfassbar dämliches System.

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2 - Minispiele

Wenn wir bei der Repetitivität sind: Wer zum Geier dachte bei UbiSoft, es sei eine grandiose Idee Minispielchen zum Fähigkeitenerwerb einzubauen?

Wenn Yasuke beispielsweise seine Katas erlernen will folgt ein dämliches Button-Klick-Spiel bei dem ich wahlweise Buttons drücken, im richtigen Moment drücken oder halten und loslassen muss. Und das Ganze in drei Stufen, jeweils so an die 5 bis 7 Buttons. Sehr viel langweiliger und spielzerstörender können Quests kaum noch werden.

Ähnlich die Meditationsaufgaben für Naoe, bei der ich für Minuten eine immer gleiche Abfolge von Buttons in zeitlicher Sequenz drücken muss. Das ist im Vergleich zu vorherigen Titeln zwar neu - aber man kann nur hoffen, dass diese Form von "Slow Time Events" nie wieder Eingang in Spielmechaniken findet.

#AssassinsCreedShadows - eine kleine Kritik

****

Eines direkt vorab: Nein, Assassin's Creed: Shadows ist kein schlechtes Spiel. Ich empfinde es als solides Mittelmaß. Aber genau das ist, angesichts der Historie der Spielereihe und des Potentials, das ein japanisches Setting mit sich bringt, enttäuschend. Über ein paar Dinge, die mich an dem Spiel ganz grundlegend stören.

***

1 - Repetitivität

Der Vorwurf, dass Assassin's Creed im Kern nur aus einer permanenten Wiederholung der immer gleichen Aufgaben besteht, hält sich seit dem allerersten Teil von 2007 hartnäckig. Und daran hat sich bis heute absolut nichts verändert.

Noch immer laufe ich durch eine riesige Welt und jage irgendwelchen Questmarkern hinterher oder klettere auf Gebäude und Bäume - nur um exakt die gleichen Aufgaben in der nächsten Provinz zu wiederholen. Das spricht wirklich nicht für die Innovationsfähigkeit von UbiSofts Spielemacher*innen.