Deborah Sielert<p><strong>Aktivitäten der TIB in der europäischen Hochschulallianz „EULiST“</strong></p><p> read this article in English</p><p>Seit 2023 hat sich die Leibniz Universität Hannover (LUH) mit neun Partneruniversitäten in der europäischen Hochschulallianz <a href="https://www.uni-hannover.de/eulist" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">„EULiST – European Universities Linking Society and Technology“</a> zusammengeschlossen. Ziel der von der europäischen Kommission ausgeschriebenen Förderlinie ist es, die europäische Idee durch engere institutionelle Zusammenarbeit und verschiedene Austauschprogramme zur Mobilität von Studierenden, Wissenschaftler:innen und weiteren Universitätsangehörigen zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeiten europäischer Hochschulen zu verbessern. Neben diesen Zielen bietet die Allianz aber auch die Chance, Formen von Bildung und Forschung, die den Ideen der Open Science Bewegung und damit der Transparenz, Zugänglichkeit und Zusammenarbeit in der Forschung verpflichtet sind zu entwickeln.</p><p></p><p>Die beteiligten Universitäten sind in Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Österreich, Schweden, Spanien, der Slowakei und Tschechien angesiedelt. Mit dem Ziel eines integrativen Ansatzes der Gesellschafts-, Natur- und Technikwissenschaften um Lösungen auf gesellschaftliche Herausforderungen zu finden, haben viele von ihnen einen Schwerpunkt in den Technik- und Naturwissenschaften und liegen damit im Kernbereich der Aufgaben der TIB.</p><p>Die TIB beteiligt sich an mehreren Punkten in der Allianz. Sie bringt ihr Know-how in offener Softwareentwicklung und zu Fragen des Open Access und damit ihre langjährige Erfahrung mit der strategischen Weiterentwicklung von Open Science ein. Openness, so die Überzeugung, ist zentraler Baustein der infrastrukturellen und kulturellen Kooperation und damit des Zusammenwachsens zu einem europäischen Campus. Openness ist eine Vorrausetzung für die Produktion und Distribution von Wissen ohne Zugangsbarrieren und damit auf demokratische Art und Weise. Sie fördert aber auch ganz praktisch Möglichkeiten der institutionellen Kooperation und für innovative und flexible Lernformate und Curricula.</p><p><strong>Entwicklung offener digitaler Infrastrukturen und Beratung zu Publizieren im Open Access</strong></p><p>Bei der Zusammenführung digitaler Angebote wurden in einem ersten Schritt die Angebote der Partneruniversitäten gesammelt, um auf Grundlage dieser Dienste ein gemeinsames Angebot in Form eines Knowledge Hub zu entwickeln. Inhaltlich bietet der Knowledge Hub damit perspektivisch die Möglichkeit, unter anderem offene Lehrmaterialien (OER), Forschungsdaten, Publikationen und Kursangebote über einen zentralen Sucheinstieg Institutionsübergreifend auffindbar zu machen. Als technische Grundlage kann die TIB hier auf den Ergebnissen des Open Educational Resources Search Index <a href="https://oersi.org" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">OERSI</a> aufbauen. Die Nachnutzung der zugrunde liegenden Technologie wurde bereits am Beispiel von Forschungsdaten mit dem Suchindex für Research Software, Data and Terminologies mit <a href="https://resodate.org" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">ReSoDaTe</a> erfolgreich erprobt.</p><p>Aktuell wird auf dieser Basis an einem zentralen Kurskatalog gearbeitet, der die Kursangebote der Partnereinrichtungen an einer zentralen Stelle zusammenführt und gemeinsam durchsuchbar macht. Neben eigens entwickelten Suchumgebungen spielen auch weitere Plattformen wie Open Alex eine wichtige Rolle, die gerade im Bereich Open Access bereits über zahlreiche Integrationen verfügen und möglicherweise weitere Komponenten des Knowledge Hub ausmachen können.</p><p>Auch weitere an der TIB entwickelte Dienste, wie der <a href="https://orkg.org" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">„Open Research Knowledge Graph (ORKG)“</a> und das <a href="https://av.tib.eu/" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">AV-Portal</a> werden aktiv und teilweise in Webinars, so wie im April 2024 an der Universidad Rey Juan Carlos in Spanien zur Verfügung gestellt. Ebenfalls in 2024 hat die TIB den einwöchigen <a href="https://blog.tib.eu/2024/03/18/wir-gruenden-eine-wissenschaftliche-zeitschrift/" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">Online-Workshop „Wie entsteht eine wissenschaftliche Zeitschrift?“</a> für EULiST-Studierende und -Promovierende angeboten, in dem durch die fiktive Gründung einer Open Access Zeitschrift alle Akteure, Rollen und wichtigen Themen im wissenschaftlichen Publikationsprozess ganz praktisch erlernt, alle Schritte durchgespielt und anschließend diskutiert wurden.</p><p><strong>Openness in der internationalen Hochschullehre</strong></p><p>Openness in der Lehre ist das Thema der TIB im Work Package 3 „Learning and Teaching“. Mit dem EULiST Kompatibilitätscheck steht ein konkretes Pilotprojekt in den Startlöchern, dass Lehrende als Hauptakteur:innen der EULiST-Kooperation in der Lehre in den Blick nimmt und unterstützt. In einem von den Lehrenden gesteuerten Beratungsprozess bietet die TIB-Unterstützung bei der offeneren Gestaltung von Seminarplänen an.</p><p>Das heißt beispielsweise, dass wir die Nutzungsrechte von Lehrmaterialien, dazu gehört auch Kursliteratur prüfen, offene Alternativen zu derzeit nicht frei lizenzsierten Inhalten recherchieren oder <a href="https://open-access.network/informieren/glossar#c6253" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">Zweitveröffentlichungsrechte von Materialien</a>, wie verwendeten Zeitschriftenartikeln prüfen. Laut der Open Access Richtlinie der LUH sind Mitglieder der LUH übrigens generell aufgefordert Kopien ihrer Publikationen im <a href="https://repo.uni-hannover.de" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">Open-Access-Repositorium der LUH</a> einzustellen. Somit gilt dies nicht nur für Literatur, die in Lehrveranstaltungen genutzt wird. Auch Beratung zur Erstellung und Nutzung von Open Educational Ressources (OER) und der Integration von Open-Science-Schulungen in Seminare sind Teil des Portfolios.</p><p>Angedacht sind des Weiteren eine Vernetzung von Open-Access-Beauftragten der Partneruniversitäten im Rahmen eines „Staff Exchange“ und die Bündelung von Ressourcen im Bereich der Open Access Beratung durch Schulungsangebote, die in Kooperation zwischen Universitäten entwickelt und angeboten werden. Erste konkrete Schritte in diese Richtung wurden bereits durch die Teilnahme am <a href="https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/online-aktuell/details/news/eulist-praesenzworkshop-der-work-packages-3-und-2-an-der-technischen-universitaet-wien" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">Arbeitstreffen der Work Packages 2 und 3 an der TU Wien</a> im Februar 2025 getan.</p><p>Wir hoffen, mit diesen Aktivitäten Open Science in und mit den beteiligten Einrichtungen zu stärken.</p><p><a rel="nofollow noopener noreferrer" class="hashtag u-tag u-category" href="https://blog.tib.eu/tag/orkg/" target="_blank">#ORKG</a> <a rel="nofollow noopener noreferrer" class="hashtag u-tag u-category" href="https://blog.tib.eu/tag/av-portal/" target="_blank">#AVPortal</a> <a rel="nofollow noopener noreferrer" class="hashtag u-tag u-category" href="https://blog.tib.eu/tag/universitaetsbibliothek/" target="_blank">#Universitätsbibliothek</a> <a rel="nofollow noopener noreferrer" class="hashtag u-tag u-category" href="https://blog.tib.eu/tag/eulist/" target="_blank">#EULiST</a> <a rel="nofollow noopener noreferrer" class="hashtag u-tag u-category" href="https://blog.tib.eu/tag/oersi/" target="_blank">#OERSI</a></p>