Don Trueten :antifa:<p><strong>12 Tage, die den Israelis den Krieg nach Hause gebracht haben</strong></p><p></p> Die iranischen Raketen haben bei vielen Israelis zum ersten Mal existenzielle Angst ausgelöst. Selbst wenn der <a href="https://mastodon.trueten.de/tags/Waffenstillstand" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener" target="_blank">#<span>Waffenstillstand</span></a> hält, wird ihr erschüttertes Gefühl der Sicherheit noch lange anhalten.
In den letzten 12 Tagen habe ich die täglichen Szenen der iranischen #Raketenangriffe in Israel dokumentiert, die meist nachts stattfanden. An einigen Orten kam ich nur wenige Minuten nach dem Einschlag an, als die Brände noch brannten und die Verletzten aus den Trümmern geborgen wurden.Die Ankunft in der Dunkelheit ist immer trügerisch – man sieht nicht viel außer Krankenwagen und Feuerwehrautos. Nach und nach, mit den ersten Lichtstrahlen des Tages, offenbart sich das wahre Ausmaß der Katastrophe: wie viele Häuser, Fahrzeuge und Fenster beschädigt wurden, in welchem Umkreis und ob noch Menschen unter den Trümmern begraben sind. Stunden nach dem Einschlag kehren die Bewohner zurück, um zu versuchen, einige ihrer Habseligkeiten zu retten, während Nachbarn und Schaulustige eintreffen, um sich die Schäden anzusehen.An dem tödlichen Unglücksort in Bat Yam, wo <a href="https://www.ynetnews.com/article/rjz8k3w4ee" rel="nofollow noopener" target="_blank">neun Menschen ums Leben kamen</a>, arbeiteten Rettungskräfte tagelang daran, die Trümmer zu beseitigen und alle Leichen zu bergen. Die eingestürzten Gebäude, die klaffenden Krater, die mit Asche bedeckten Bäume und Autos und die Menschen, die in Pyjamas mit ihren Kindern und Habseligkeiten in den Armen flohen, erinnern unheimlich an die Bilder, die die Israelis in den letzten zwei Jahren aus #Gaza gesehen haben – trotz <a href="https://www.972mag.com/israeli-media-pact-of-silence-gaza/" rel="nofollow noopener" target="_blank">der Selbstzensur der Medien</a>.<p>
Anders als bei früheren Schießereien oder Raketenangriffen in <a href="https://mastodon.trueten.de/tags/Israel" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener" target="_blank">#<span>Israel</span></a>, wo oft „Tod den Arabern“ zu hören war, habe ich keine Rufe nach Rache oder „Tod den Iranern“ gehört. Vielleicht liegt es am Schock, vielleicht an Israels Rolle als <a href="https://mastodon.trueten.de/tags/Kriegsinitiator" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener" target="_blank">#<span>Kriegsinitiator</span></a> oder vielleicht an einer tieferen Einsicht in die Grenzen der israelischen Macht. Schließlich ist dies Israels erster Krieg gegen einen souveränen Staat seit <a href="https://www.972mag.com/topic/yom-kippur-war/" rel="nofollow noopener" target="_blank">1973</a> und der erste, den es seit <a href="https://www.972mag.com/topic/1967-war/" rel="nofollow noopener" target="_blank">1967</a> gegen einen Staat begonnen hat.</p><p>
Seit dem Morgen des 24. Juni herrscht eine fragile Waffenruhe – allerdings nicht bevor eine iranische Rakete ein Wohnhaus in der südisraelischen Stadt Be'er Sheva getroffen und vier Menschen getötet hat. Unabhängig davon, ob die <a href="https://mastodon.trueten.de/tags/Waffenruhe" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener" target="_blank">#<span>Waffenruhe</span></a> hält, kann Premierminister Benjamin <a href="https://mastodon.trueten.de/tags/Netanjahu" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener" target="_blank">#<span>Netanjahu</span></a> bereits einen großen Erfolg für sich verbuchen: Er hat das <a href="https://www.972mag.com/israels-greatest-threat-isnt-iran-or-hamas-but-its-own-hubris/" rel="nofollow noopener" target="_blank">Gefühl der Unantastbarkeit der Israelis</a> erschüttert.</p><p>
Dieser Krieg, der mindestens 28 Menschen in Israel das Leben gekostet hat, hat Zehntausende, wenn nicht Hunderttausende Israelis, vor allem in Tel Aviv und den umliegenden Vororten, in echte Angst um ihr Leben versetzt. Für einige von ihnen ist es das erste Mal.</p><p>
Angst hat das Leben in Israel schon immer begleitet – sei es durch Schießereien und Messerstechereien, Intifadas oder „Runden“ von Kämpfen mit der <a href="https://mastodon.trueten.de/tags/Hamas" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener" target="_blank">#<span>Hamas</span></a> und der <a href="https://mastodon.trueten.de/tags/Hisbollah" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener" target="_blank">#<span>Hisbollah</span></a>. Aber dieses Mal fühlt es sich anders an. Es ist nicht nur existenzielle Angst, sondern eine unmittelbare, persönliche Angst, vor allem im Zentrum des Landes. Die Menschen spüren den Tod in ihrer Nähe, in den Geräuschen explodierender <a href="https://mastodon.trueten.de/tags/Raketen" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener" target="_blank">#<span>Raketen</span></a> und dem Ausmaß der Zerstörung, die nicht abgefangene Angriffe hinterlassen.</p><p>
Was bisher verdrängt oder durch eine Art Routine bewältigt werden konnte, muss nun direkt angegangen werden. Die Tötungen, die Zerstörung von Häusern und die Unterbrechung des Alltagslebens lassen nur einen Schluss zu: Die Politik Israels macht das Land für seine eigene Bevölkerung unbewohnbar.
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(...)
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Weiterlesen <a href="https://www.trueten.de/archives/13739-12-Tage,-die-den-Israelis-den-Krieg-nach-Hause-gebracht-haben.html" rel="nofollow noopener" target="_blank">in meiner Übersetzung</a> des Beitrages <a href="https://www.972mag.com/iran-missiles-israelis-fear-immunity/" rel="nofollow noopener" target="_blank">12 days that brought the war home to Israelis</a> von Oren Ziv, erschienen bei <span class="h-card" translate="no"><a href="https://mastodon.trueten.de/@972mag" class="u-url mention" rel="nofollow noopener" target="_blank">@<span>972mag</span></a></span> und Local Call(herbäisch)</p><p><a href="https://mastodon.trueten.de/tags/Iran" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener" target="_blank">#<span>Iran</span></a></p><p> <span class="h-card" translate="no"><a href="https://a.gup.pe/u/israel" class="u-url mention" rel="nofollow noopener" target="_blank">@<span>israel</span></a></span> <span class="h-card" translate="no"><a href="https://a.gup.pe/u/palestine" class="u-url mention" rel="nofollow noopener" target="_blank">@<span>palestine</span></a></span></p>